Zahlreiche Unternehmen verstehen aktuell die Welt nicht mehr. Neben dem anhaltenden Fachkräftemangel sehen sich Betriebe mit Arbeitssuchenden konfrontiert, welche unterschiedliche Anforderungen an eine neue Tätigkeit stellen und mit herkömmlichen Arbeitsbedingungen nicht mehr einverstanden sind. Zusätzlich herrscht Unverständnis und eine gewisse „aufgeheizte Stimmung“ zwischen den verschiedenen Generationen, was zu Konflikten mit ArbeitskollegInnen und insbesondere in der Teamarbeit führen kann.
Dies stellt viele Arbeitgebende vor eine große Herausforderung und die Frage, wie die Zukunft des Unternehmens aussehen wird.
- Gehen wir auf die Forderungen der Arbeitssuchenden ein?
- Bleiben wir den bisherigen Arbeitsbedingungen treu und gehen das Risiko ein, kaum neue MitarbeiterInnen zu bekommen sowie bestehende Arbeitskräfte zu verlieren aufgrund von zunehmender Unzufriedenheit?
- Gibt es eine andere Lösung?
Bevor Arbeitgebende nun verzweifeln oder voreilig eine Entscheidung treffen, ist es ratsam herauszufinden, was die Arbeitssuchenden und insbesondere die Generation Z fordern und was hierfür die Beweggründe sind. Zusätzlich gibt es bereits einige Unternehmensbeispiele, die gewisse Prozesse umgestellt haben und damit erfolgreich waren.
Einige Forderungen und Beweggründe der jungen Generation Z:
- den Fokus auf eine Work–Life–Balance legen denn an ein funktionierendes, langfristiges Pensionssystem glaubt niemand mehr
- die Möglichkeit erhalten sich selbst verwirklichen zu können
- mehr auf das eigene Energielevel, die körperliche und psychische Gesundheit achten
- die Arbeit ist nicht das Hauptelement im Leben sondern auch Zeit für die eigene Familie zu haben
- die Generation der Eltern ist kein Vorbild mehr sondern vermehrt eine „gruselige Vorstellung“ denn sie wollen nicht für den beruflichen Erfolg zerbrechen
- Nicht mehr „Hackeln“ bis zum Umfallen
- aufgrund des Wunsches nach u.a. Teilzeitarbeit, Home Office etc. nicht als faul oder arbeitsunwillig bezeichnet zu werden
Was können Unternehmen tun:
Grundsätzlich muss und kann nicht jeder Wunsch von Arbeitssuchenden erfüllt werden. Vielmehr geht es darum hinzuhören und sich zu überlegen, welche Änderungen im Unternehmen tatsächlich umsetzbar sind und wie eine zukünftige Weiterentwicklung aussehen kann.
Es gibt zahlreiche Beispiele von Firmen, die insbesondere bei Fragen der Arbeitszeitmodelle flexible und für sie funktionierende Lösungen gefunden haben:
- 4 Tagewoche
- Flexibler Gleitzeitrahmen mit reduzierten Kernzeiten
- Flexible Arbeitsplatzgestaltung (Homeoffice, Remote Arbeit, Desksharing,…)
- Digitales Arbeiten
- Mehr Spielraum für aktive Mitgestaltung an Prozessen
- Lösungsvorschläge gemeinsam erarbeiten – Selbstorganisation des Teams fördern
- Flache Hierarchien und schnelle Entscheidungswege
- Soziokratische und holokratische Strukturen
Dadurch schaffen Unternehmen es nicht nur neue MitarbeiterInnen zu gewinnen, sondern auch bestehende zu behalten, denn gewisse Wünsche teilen sich die unterschiedlichen Generationen.
Wenn Arbeitgebende vermehrt zuhören und Bereitschaft zeigen, nach den Möglichkeiten des Unternehmens Dinge zu verändern, dann kann eine gemeinsame Zukunft der Generationen in der Arbeitswelt funktionieren.