Belastung am Arbeitsplatz nimmt zu – Druck auf ArbeitnehmerInnen in Österreich steigt

Die Ergebnisse der Jobstudie des Dienstleistungsunternehmen EY zeigen, dass es für Beschäftigte immer schwieriger wird eine gelungene Work-Life-Balance zu erreichen. Demzufolge ist jeder Zweite grundsätzlich bereit, für mehr Freizeit auf einen Teil des Gehalts zu verzichten. Für diese Erhebung wurden 1.001 ArbeitnehmerInnen in Österreich befragt.

CATRO Personalberatung|Media: Personaldienstleister mit umfassenden Service. Planstellen entwickeln, Mitarbeiter finden, Mediaservice & PotenzialentwicklungBeschäftigte in Österreich sehen sich einem immer größeren Druck ausgesetzt und haben Schwierigkeiten Berufs- und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Zwei von drei Befragten (65 %) haben den Eindruck, dass die Anforderungen am Arbeitsplatz in den vergangenen fünf Jahren zugenommen haben. Für jeden fünften Arbeitnehmer (22 %) hat die Belastung sogar „stark zugenommen“.

Unter dieser Entwicklung leidet zum Teil auch das Privatleben. Für fast die Hälfte der Befragten (48 %) ist durch die gestiegenen Anforderungen im Job die Work-Life-Balance schwieriger geworden. Für 54 Prozent der Beschäftigten, welche über eine verschlechterte Work-Life-Balance klagen, sind mehr Arbeitsstunden der Grund dafür, für 49 Prozent die höhere Verantwortung im Beruf.

Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer in Österreich (54 %) würde Gehaltseinbußen in Kauf nehmen, um im Gegenzug mehr Freizeit zu erhalten.

Ingrid Rattinger, Managing Partnerin Talent bei EY Österreich, bestätigt, dass die Anforderungen an die Beschäftigten eindeutig gestiegen sind. Dafür sind zahlreiche Faktoren wie die schnellere Kommunikation mit E-Mail, Smartphone und Chats verantwortlich. Zudem wird von ArbeitnehmerInnen immer öfter erwartet, ständig erreichbar zu sein. Desweiteren hat die Internationalisierung zugenommen, welche mehr Reisen oder ungewöhnliche Arbeitszeiten mit sich bringt.

Für Rattinger ist die steigende Belastung sicherlich auch eine Konsequenz des Erfolgs der österreichischen Wirtschaft in den letzten Jahren. Für diese Leistung müssen die Unternehmen und ihre MitarbeiterInnen aber auch hart arbeiten. Desweiteren hat im Zuge der Globalisierung der Wettbewerb zugenommen und die Betriebe sind gezwungen die Produktivität zu erhöhen. Dies wiederum führt zu steigenden Anforderungen an die ArbeitnehmerInnen.

Die Studie kam außerdem zu dem Ergebnis, dass die Belastung sowohl für Frauen als auch für Männer hoch ist. 19 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer geben an, dass die Arbeitsbelastung stark zugenommen hat. Für fast die Hälfte der Männer (43 %) und 38 Prozent der Frauen ist die Work-Life-Balance schwieriger geworden.

Die hohe Verbundenheit mit dem eigenen Lebensmittelpunkt ist ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie. Für fast dreiviertel (70 %) der Befragten würde ein Wohnortwechsel nicht in Frage kommen – auch nicht für ein attraktives Jobangebot mit möglicherweise weniger Belastung. Weiters lässt sich sagen, dass die Bereitschaft, den Wohnort für den Job zu wechseln, von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist und Männer häufiger dazu bereit wären als Frauen.

Auch wir von CATRO machen die Erfahrung, dass eine zu hohe Belastung im Arbeitsalltag immer wieder Grund dafür sein kann, dass ArbeitnehmerInnen sich eine neue Arbeitsstelle suchen. Die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben hat für viele einen hohen Stellenwert und der steigende Druck im Job macht es sehr schwierig bis fast unmöglich eine ausgewogene Work-Life-Balance zu erreichen.

Um dieser Problematik entgegenzuwirken, ist es auch Aufgabe des Unternehmens den hohen Druck von ihren MitarbeiterInnen zu nehmen. Denn niemand kann auf Dauer einer zu hohen Belastung standhalten und auch leistungsfähig für den Betrieb bleiben.

 

Quelle: https://www.ey.com/at