Immer mehr Bewerber:innen greifen auf Künstliche Intelligenz wie ChatGPT zurück, um Lebensläufe oder Motivationsschreiben zu erstellen. Die Technologie bietet viele Vorteile, birgt aber auch Fallstricke. Worauf man achten sollte, wenn man KI im Bewerbungsprozess einsetzt.

Jobsuchende nutzen Tools wie ChatGPT, um ihre Bewerbungsunterlagen zu optimieren. Die Technologie verspricht Effizienz und professionelle Formulierungen, doch wer sich zu sehr auf Künstliche Intelligenz (KI) verlässt, riskiert Einheitsbrei oder sogar einen schlechten Eindruck. Was KI leisten kann und wo Vorsicht geboten ist liest du hier.

Einer der größten Vorteile ist die Zeitersparnis. Auf Knopfdruck kann der Lebenslauf oder das Motivationsschreibens erstellt werden. Das ist besonders hilfreich, wenn es schnell gehen muss oder mehrere Bewerbungen gleichzeitig vorbereitet werden. Darüber hinaus ist die sprachliche Qualität sehr hoch. KI beherrscht Grammatik und Rechtschreibung, zudem kann der individuelle Schreibstil imitiert werden.

Dies kann dabei helfen, sprachliche Unsicherheiten oder Formulierungsschwächen auszugleichen. Weiters strukturiert KI Informationen logisch, setzt sinnvolle Überschriften und sorgt für ein klar gegliedertes Schriftbild. Nicht zuletzt liefert sie Inspiration, die eigenen Qualifikationen überzeugend zu präsentieren.

Wo Chancen liegen, sind Risiken oft nicht weit, auch der Einsatz von KI im Bewerbungsprozess bringt Herausforderungen mit sich.

Datenschutz und Vertraulichkeit: Bewerber:innen geben sensible Daten, wie Name, Berufserfahrung oder Arbeitgeber:innen ein. Doch Vorsicht: Bei kostenlosen Versionen können diese Daten zur Trainingsverbesserung genutzt und auf Servern außerhalb der EU gespeichert werden. Das kann gegen die DSGVO verstoßen. Deshalb gilt, vertrauliche Informationen besser anonymisieren oder ein datenschutzkonformes Tool verwenden.

Glaubwürdigkeit und Authentizität: KI-Texte wirken oft sprachlich perfekt, klingen aber schnell zu glatt und unpersönlich. Ein generisches Motivationsschreiben kann den Eindruck erwecken, dass es wenig über die echte Person aussagt. Zudem können ungenaue Prompts zu falschen oder unpassenden Inhalten führen, darum ist sorgfältiges Prüfen und Anpassen entscheidend.

Ethik und Chancengleichheit: Nicht zuletzt wirft der KI-Einsatz auch ethische Fragen auf. Wer technisches Know-how oder Zugang zu KI-Tools hat, könnte im Vorteil sein. Doch auch im Recruiting kommen zunehmend KI-Systeme zum Einsatz, die Bewerbungen nicht nur vorsortieren, sondern teils sogar erkennen können, ob Texte KI-generiert sind. Umso wichtiger bleibt eine authentische Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken und Zielen, sie lässt sich durch keine Technologie ersetzen.

Nutze KI-Tools, um erste Textentwürfe zu erstellen, passende Formulierungen zu finden oder Lücken im Lebenslauf professionell zu erklären. Achte dabei auf deine persönliche Note und übernimm die KI Inhalte nicht blind. Ergänze die Vorschläge mit deinen Erfahrungen, individuelle Stärken und klaren Zielen. Wer KI als kreativen Impulsgeber statt als Ersatz versteht, kann seine Bewerbung deutlich aufwerten, ohne dabei an Authentizität zu verlieren.