Nicht jeder Tag im Job läuft harmonisch. Vielleicht nervt dich ein Kommentar, eine Kollegin blockiert Entscheidungen oder die Stimmung ist angespannt. Konflikte passieren in jedem Team. Entscheidend ist nicht, dass sie entstehen, sondern wie wir mit ihnen umgehen. Der Schlüssel liegt in der Kommunikation. Wer früh anspricht, was stört, verhindert Missverständnisse und stärkt das Miteinander.

Gruppe von Menschen in einer Diskussion
Wann ist es ein Konflikt und wann nur eine kleine Reibung

Nicht jede Meinungsverschiedenheit ist gleich ein echter Konflikt. Oft reicht ein klärendes Gespräch. Kritisch wird es, wenn du merkst:

  • du meidest bestimmte Personen
  • die Atmosphäre wird spürbar kalt oder angespannt
  • es kommt wiederholt zu Reibereien
  • Ironie oder Seitenhiebe nehmen zu

Dann lohnt es sich, genauer hinzusehen und bewusst zu handeln. Reden oder abwarten. Beides kann sinnvoll sein.

Nicht jeder Konflikt muss sofort angesprochen werden. Manchmal hilft es, etwas Zeit zu lassen. Ein kurzer Moment der Distanz macht es leichter, die eigenen Emotionen zu sortieren. Kleine Missverständnisse lösen sich mitunter von selbst, wenn man ihnen keine zu große Bedeutung gibt. Forschungen wie das Modell von Thomas und Kilmann zeigen, dass auch das bewusste Vermeiden von Konflikten eine Strategie sein kann, wenn die Sache unwichtig ist oder ein Gespräch mehr Schaden als Nutzen bringen würde.

Auf der anderen Seite gilt, Wiederkehrende Probleme, spürbare Spannungen oder Situationen, die die Zusammenarbeit beeinträchtigen, sollten nicht auf Dauer unter den Teppich gekehrt werden. Hier ist es besser, ruhig und sachlich das Gespräch zu suchen, bevor sich Fronten verhärten.

Gewaltfreie Kommunikation

Der Psychologe Marshall B. Rosenberg entwickelte die Gewaltfreie Kommunikation, die heute in vielen Unternehmen genutzt wird. Sie folgt vier Schritten:

  • Beobachtung
  • Gefühl
  • Bedürfnis
  • Bitte

Wer so spricht, macht keine Vorwürfe, sondern benennt was er wahrnimmt, wie er sich dabei fühlt, welches Bedürfnis dahintersteht und was er sich wünscht. Das reduziert Eskalationen und fördert gegenseitiges Verständnis.

Emotionale Intelligenz

Konfliktlösung lebt nicht nur von Argumenten, sondern auch vom Umgang mit Emotionen. Daniel Goleman prägte den Begriff der emotionalen Intelligenz. Gemeint ist die Fähigkeit, die eigenen Gefühle zu verstehen, zu steuern und gleichzeitig empathisch auf andere einzugehen. Wer innehalten kann, bevor er reagiert, und versucht die Perspektive des Gegenübers einzunehmen, schafft Raum für Verständnis und Lösungen.

  • Ich Botschaften. Sag, wie du etwas erlebst, statt Vorwürfe zu machen
  • Aktives Zuhören: Wiederhole oder fasse zusammen, was du verstanden hast
  • Lösungsorientierte Fragen „Wie können wir beide profitieren“ statt „Wer hat Recht“
  • Persönlich sprechen. Konflikte klären sich nicht per Mail oder Chat
  • Erst beruhigen, dann reden

Positiver Nutzen von Konflikten

Konflikte sind nicht nur Hindernisse. Richtig bearbeitet führen sie zu mehr Klarheit, Innovation und belastbaren Beziehungen. Studien zeigen, dass konstruktiv gelöste Konflikte die Teamleistung verbessern können. Wer Konflikte mutig und fair anspricht, zeigt Verantwortung und stärkt das Vertrauen im Team.

CATRO Tipps Do’s & Don’ts im Umgang mit Konflikten
Do’s

  • Sag ruhig und sachlich, was dich stört
  • Höre zu, ohne sofort zu widersprechen
  • Versetze dich in die andere Person hinein
  • Suche nach Lösungen statt nach Schuld
  • Nimm dir Zeit für ein Gespräch in Ruhe

Don’ts

  • Dinge hinunterschlucken oder vermeiden
  • Über andere reden statt mit ihnen
  • Im Streit verletzende Dinge sagen
  • Alles per Mail oder Chat klären wollen
  • Alte Konflikte aufwärmen, wenn es um ein aktuelles Thema geht

Konflikte sind normal und gehören zum Arbeitsleben. Wichtig ist, die Balance zu finden. Manchmal abwarten und gelassen bleiben, manchmal rechtzeitig das Gespräch suchen. Mit Klarheit, emotionaler Intelligenz und einer respektvollen Haltung können Spannungen zu Chancen werden. Wer Konflikte konstruktiv angeht, wächst persönlich und stärkt sein Team.